Limeskastell Pohl
131 Wachtürme, 75 km Patrouillenweg und 19 Kastelle bildeten den nördlichsten Abschnitt des obergermanischen Limes. Das Kleinkastell bei Pohl war ein Teil davon. Es gehörte zu den ersten Anlagen der römischen Grenzbefestigung und bestand vermutlich aus einem Stabsgebäude mit Kommandantenunterkunft und zwei Mannschaftsbaracken, in der je acht Soldaten untergebracht waren. Die Gebäude waren von einer Wall-und-Graben-Befestigung samt Wachturm umgeben. Wahrscheinlich waren die Gebäude aus Holz errichtet, deren Außenwände einen hellen Anstrich und aufgemalte rote Fugen erhielten, damit es so aussah, als wären sie aus Stein. Gut möglich, dass das Kastell in Pohl eine Art Pionierlager war, von dem aus Militärstrategen und Bauingenieure den weiteren Verlauf des Limes planten. Rund 150 m nordwestlich des ursprünglichen Standorts wurde das Kastell nach aktuellem wissenschaftlichen Stand als Freilichtmuseum rekonstruiert. Der elektronische Begleiter „Comes electronicus“ gibt Besuchern via Smartphone spannende Einblicke in das harte Leben der Grenzsoldaten, die vor 1900 Jahren am obergermanischen Limes Wache schoben.